Zur Einschulung gehört eine richtige Zuckertüte Maren Borchers, Rosemarie Börner und DRK-Tafel beschenken 16 Kinder aus Flüchtlingsfamilien

BAD NENNDORF (jl). Viele Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen, die als Flüchtlinge ab 2015 nach Deutschland gekommen sind, leben mittlerweile unter uns. Man ist Nachbar, Helfer oder sogar Freund geworden. Die Ankömmlinge kennen aber nur selten hiesige Traditionen und Gebräuche. So bemerkte die Bad Nenndorfer Buchhändlerin Maren Borchers bei der letzten Einschulung - an ihrem Bücherstand konnten Eltern für die Schulbücherei Bücher kaufen und sie spenden -, dass nur wenige Kinder aus anderen Kulturkreisen eine hier übliche Zuckertüte trugen. Sie hätten sich behelfsmäßig aus Wellpappe Tüten gemacht, die recht ärmlich ausgesehen hätten. Borchers überlegte, wie sich Abhilfe schaffen ließe. Sie wandte sich an Rosemarie Börner vom Umsonstladen sowie vom Verein zur Förderung der offenen Jugendarbeit und schilderte das Problem. Beide beschlossen, im Großhandel Schultüten für die Kinder zu bestellen. Borchers entschied, sie zu spenden. Begeistert von der Idee zeigte sich die eingeschaltete Koordinatorin der DRK-Tafel Heidi Niemeyer. Sie konnte ermitteln, dass zehn Kinder - fünf Mädchen und fünf Jungen - aus dem Kundenkreis der Ausgabestelle in der Kurstadt und Rodenberg eingeschult werden. Die Grundschule in Haste nannte vier Abc-Schützen und im Umsonstladen waren auch zwei angehende Grundschüler zu beschenken. Ausgesucht nach dem Geschlecht der Erstklässsler in spe, wurden die Tüten von Tafel-Mitarbeitern befüllt. Dafür hatten sie zuvor wochenlang gespendete Schulhefte, Malutensilien, Stifte, Bücher, Brotdosen und Spielsachen gesammelt. Pünktlich zur Einschulung sollen die Kinder nun ihre prall gefüllten Zuckertüten erhalten. Foto: privat