„Wir sind super, super dankbar!“
Dutzende Privatleute helfen vom Brand betroffener Familie / Geld aus DRK-Sozialfonds / Awo und Freimaurer dabei

Von Vera Skamira
Schaumburger Nachrichten, 18.07.2017
STADTHAGEN. „Alles, was hier ist, ist gespendet worden“, beschreibt Jonathan Böhnke überglücklich die bislang angekommenen Möbel in der frisch bezogenen neuen Wohnung. Gestern gab es außerdem eine Geldspende. Bernd Koller, Präsident des DRK-Kreisverbandes, überreichte Böhnke und seiner Lebensgefährtin Filiz Lort für den Neustart 400 Euro aus dem Sozialfond des DRK. Das junge Paar samt Tochter Lucy war durch einen Brand an der Niedernstraße obdachlos geworden und hatte seine gesamte Habe verloren (wir berichteten).
Durch einen Bericht in den SN hatten sich noch am Erscheinungstag viele Dutzend Menschen bei dem jungen Paar gemeldet, die Möbel oder Kleidung spenden wollten. Leider, so Lort, konnten sie und ihr Partner nicht alle Anrufe beantworten oder registrieren. Die Hilfsbereitschaft sei riesig gewesen. Vom Kinderbett bis zur Couch ist jetzt bereits sehr viel vorhanden. Kühlschrank und Herd sind in Aussicht.
Um Kleidung hat sich unter anderem Martina Gruson gekümmert, Koordinatorin der DRK-Kleiderkammer. Hilfe gab es auch von der Arbeiterwohlfahrt im Familienzentrum, vor allem in Form von Windeln und Babynahrung. „Im Notfall agieren die Hilfsorganisationen im Landkreis gut zusammen“, freut sich Awo-Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske. Mit Sachspenden und einer Geldsumme hat ebenfalls die Stadthäger Freimaurerloge Albrecht Wolfgang geholfen, berichtet Lort. Die beiliegende Karte mit guten Wünschen werde gut aufbewahrt. Fremde und Freunde, die neuen Nachbarn (Lort: „Sie kochen für uns!“) und Verwandte packten und packen mit an. Die Mutter und deren Lebensgefährte luden einen Wohnzimmerschrank ins Auto. Eine Wickelkommode wurde angeliefert, eine Couch. Ein komplettes Kinderzimmer wird gebracht. Das ist für die Familie sehr hilfreich, da kein Auto vorhanden ist. Von einer Krippe kam Spielzeug; eine Familie aus Wendthagen hat ebenfalls sehr viel Spielzeug und Kuscheltiere gespendet. Angekommen sind derweil auch viele notwendige Kleinigkeiten: Töpfe von den Freimaurern, ein Toaster von der Großmutter. Ein Hochstuhl für Lucy ist da. Die Mikrowelle ist geliehen und steht mit einem kleinen Ofen vorerst auf einer Kinderbank, die eine Frau gebracht hat. In der Küche wird noch am meisten improvisiert. Der Abwasch erfolgt im Badezimmer. Die Badewanne liegt voll gespendeter Kleidung, die auf die Waschmaschine wartet.
Mit viel Umsicht meistert die junge Familie ihre Situation und freut sich über die erfahrene Hilfe. Böhnke und Lort wenden sich an alle Helfer und Spender: „Wir sind super, super dankbar!“