So helfen die 500 DRK-Ehrenamtler in der Corona-Krise
So helfen die 500 DRK-Ehrenamtler in der Corona-Krise

Virusstationen, Infektstationen, Tafeln - das DRK hat derzeit viel zu tun. Insgesamt 500 ehrenamtliche Helfer sind in Schaumburg im Einsatz. Rund 2000 Corona-Test wurden von ihnen schon durchgeführt. Und es zeigt sich: Das Schaumburger Modell hat sich bewährt.
Stadthagen
Die Corona-Krise hält seit März rund 500 ehrenamtliche Helfer des DRK im Landkreis, verteilt in örtlichen Bereitschaften, in der Kreisbereitschaft, in den 24 DRK-Ortsvereinen sowie die hauptamtlichen Kräfte im DRK in Atem. Jedem Einzelnen zollt Bernd Koller, Präsident des DRK-Kreisverbandes, „seinen größten persönlichen Respekt und Dank“.
Sei es bei dem Aufbau und täglichen Betrieb der Virusteststation für den Landkreis in Obernkirchen und der Infektstation auf dem Festplatz in Stadthagen als erstes Modell in und für Norddeutschland, dem Weiterbetrieb der vier DRK-Tafelstandorte und den Fortbestand der wichtigen Blutspendetermine.
Mehr als 1400 Testungen
Bei der Teststation, aber auch bei den Untersuchungen, die zu Hause aufgrund ärztlich bescheinigter Notwendigkeit zusammen mit Ärzten durchgeführt werden, hat das Sanitätspersonal der Kreisbereitschaft in den vergangenen Wochen mehr als 1400 Testungen (Stand 9. April) durchgeführt und diese Tests zu dem zuständigen Labor in Hameln gebracht. Getestet wird aber auch in der Modell–Infektstation.
Egal ob bei den drei Testungsarten, bei den Blutspendeterminen oder bei der Arbeit in und für die Tafelkunden riskieren die ehrenamtlichen Helfer ihre eigne Gesundheit, um die Gesundheit vieler anderer Personen zu sichern oder wiederherzustellen.
Minutengenaue Terminabsprache
SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Lisa Völlers, als eines der 41 Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, besuchte gemeinsam mit Dr. Ingolf Kunze, Hausarzt aus Lindhorst und Kreissprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, Eckhard Ilsemann vom DRK-Kreisverband und DRK-Präsident Bernd Koller die in Norddeutschland einzigartige Modell-Infektstation auf dem Festplatz in Stadthagen.
In den drei Industriecontainern warteten Dr. Henrike Wittum und die DRK-Rettungssanitäter Marissa Hindisch und Steffen Hoppe in vollumfänglichen Körperschutz auf die 16 Infekt-Patienten, die die hiesigen Hausärzte über den DRK-Kreisverband Schaumburg für diesen Tag angemeldet hatten. Alle 16 Patienten hatten einen Termin von DRK-Kreisverband bekommen und so konnten sie minutengenau an der Infektpraxis erscheinen, wo sie von Rettungssanitäter Steffen Hoppe einzeln in die Untersuchungsräume gebracht und nach erfolgter Untersuchung wieder hinausgeleitet wurden – o wird vermieden, dass die Patienten untereinander in Berührung kommen.
Ergebnis nach 24 Stunden
Einige testete Dr. Wittum auf das Sars-Cov-2-Virus. Das Ergebnis liegt dem Hausarzt der Getesteten 24 Stunden später vor. Vom Arzt werden die Patienten über das Testergebnis dann umgehend informiert. Sowohl Dr. Wittum als auch Dr. Kunze konnten der Bundestagsabgeordneten Völlers bestätigen, dass sich das Schaumburger Model schon jetzt bewährt hat. Dieses Verfahren sei bei der Schutzausrüstung ressourcenschonen und schütze insbesondere die Schaumburger Hausärzte, die zum Teil auch schon zu den Risikogefährdeten gehören, umfassend. von Mira Colic
Quelle: sn-online