„Nur ein Tropfen auf den heißen Stein“
Lions Club Stadthagen spendet 2000 Euro an die Tafel / Finanzierungsdruck ist hoch

STADTHAGEN. Ihm sei bewusst, dass die 2000 Euro angesichts von 190 000 Euro, die den vier Tafel-Standorten im Landkreis an Kosten entstünden, „nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind“. Das hat Hartmut Steinicke, Lions-Club-Präsident Stadthagen, jetzt bei einer Spendenübergabe an die DRK-Tafel an der Gubener Straße gesagt.
Wie berichtet, haben die Tafeln damit zu kämpfen, dass sie von den Supermärkten immer weniger Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt bekommen, vor allem an Obst und Gemüse fehle es. Zudem seien die meisten der Förderprogramme ausgelaufen, informierte DRK-Präsident Bernd Koller. DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann er gänzte: „Unser großes Problem sind die Kosten, weswegen wir in Zukunft verstärkt auf Ehrenamtliche setzen müssen.“
Die größte Finanzierungsquelle komme aus den Kleidershops – Mitte Mai soll das neue Ladengeschäft an der Niedernstraße eröffnen. „Wenn wir dieses Geld nicht hätten, könnten wir dicht machen“, so Koller. Umso bitterer sei, dass in Stadthagen beispielsweise, weil hier die Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden, keine DRK-Kleidercontainer mehr auf kommunalen Flächen stehen. „Wir müssen deswegen auf private Flächen ausweichen, was nicht so einfach ist“, so Hoffmann. Aus diesen Gründen freue man sich auch über jede private Spende, seien es Lebensmittel oder Geld. Tafel-Koordinatorin Heidi Niemeyer weiß: „Das Geld verpufft einfach, Rücklagen können wir nie aufbauen.“ Aktuell seien Kühl- und Gefrierschränke angeschafft worden, „und ich habe für alle Standorte gerade Putzmittel für 1200 Euro gekauft. Das reicht gerade einmal für drei Monate.“ Es dürfe auch nicht vergessen werden, „dass wir uns hier in einem gemieteten Objekt befinden. Es fallen Betriebskosten an, die Autos müssen unterhalten und die drei festangestellten Fahrer bezahlt werden“.
Neben der Essensausgabe, mit der etwa 1500 Menschen in der Kreisstadt unterstützt werden, sei in Stadthagen eigentlich Bedarf für darüber hinausgehende Angebote vorhanden, weiß Niemeyer aus Gesprächen mit den Schulen vor Ort. Demnach müssten eigentlich auch Pausenbrote für die Kinder ausgegeben werden, „denn gerade einmal die Hälfte bekommt von zu Hause etwas zu essen mit“. Leider könne die Tafel dies nicht leisten. Zumal: „Wir bieten keine Grundversorgung, das kann ich nur immer wieder betonen. Wir können nur eine Ergänzung bieten.“
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