Neue Kita für Stadthagen: Bauernhof könnte Standort werden
Stadthagen könnte eine neue Kita bekommen, die in einem Bauernhof eingerichtet wird. Das DRK aus der Region Hannover prüft derzeit mehrere Standorte. Die Stadt braucht dringend weitere Plätze für die Kinderbetreuung - einen weiteren Waldkindergarten wird es aber nicht geben.
Neue Kita für Stadthagen: Bauernhof könnte Standort werden
Stadthagen.Stadthagen könnte Standort einer Bauernhof-Kita werden. Derzeit prüft das DRK der Region Hannover mehrere Höfe in der Kreisstadt und ihren Ortsteilen. Die Kita käme anstelle eines weiteren Waldkindergartens, denn einen solchen wird es wegen forstwirtschaftlicher Bedenken voraussichtlich nicht geben.
Bauernhof-Kita im Bestand könnte Neubaukosten sparen
„Der Hofbesitzer baut die Räume aus und das DRK als Träger mietet sie“, erklärt Bernd Koller, Präsident des DRK in Schaumburg, das mögliche Vorgehen. Die Einrichtung auf dem Gelände eines bestehenden Betriebes würde der Stadt die erheblichen Kosten eines Neubaus ersparen.
Kinder könnten in einer solchen Kita Erfahrung im Gartenbau, der Tierhaltung und der Lebensmittelgewinnung sammeln. Die Pläne stellte Verwaltungsmitarbeiter Niklas Schmidt im Ausschuss für Schulen und Kindergärten vor.
Dritten Waldkindergarten soll es nicht geben
Die Bauernhof-Kita wäre eine willkommene Alternative zum dritten Waldkindergarten. Den werde es nämlich nicht geben, so Schmidt. Das habe eine gemeinsame Prüfung von DRK und Kreis-Forstamtsleiter Lothar Seidel ergeben.
Ein Waldkindergarten sei eine immense Belastung für das Ökosystem, erklärte auf spätere Nachfrage Carsten Prante. Dieses sei mit den zwei bestehenden Gruppen bereits voll ausgelastet, so der Geschäftsführer der DRK-Kinder- und Jugendhilfe in der Region Hannover weiter.
Die Bauernhof-Kita könnte dazu beitragen, den hiesigen Mangel an Plätzen zu beheben. Dazu gehört auch die Container-Kita Mittendrin der PLSW. Diese starte wie geplant kommenden Monat, kündigte Schmidt an. 98 Kinder sollen dort in fünf Gruppen betreut werden. Im August sollen zuerst eine Krippen-, eine Regel- und eine Integrationsgruppe starten, zwei weitere folgen später.
Regenbogenhaus hat jetzt neuen Sozialraum
Auch im Regenbogenhaus geht es voran. Dort gibt es jetzt einen neuen Sozialraum für Konferenzen, Besprechungen und Elterngespräche. Wie berichtet, hatte es zuvor Platzprobleme gegeben, nachdem das Landesjugendpfarramt in das direkt benachbarte Jakob-Dammann-Haus eingezogen war und die Räume dort für die Mitarbeiter der Kita nicht mehr zur Verfügung standen.
Mit der PLSW-Kita und den bereits bestehenden Einrichtungen könnten nun mehr Kinder betreut werden, teilte Schmidt mit. Wie lang die Warteliste jetzt noch ist, konnte er nicht sagen. „Wegen zahlreicher Doppel- und Onlinemeldungen müssen wir die tatsächlichen Wartelistenplätze noch auswerten.“
"Kein Abschluss": 254 Eltern warten auf Kita-Platz für ihre Kinder
Allein für den Zeitraum bis Juli 2020 warteten zuletzt die Eltern von 254 Kindern auf einen Kita-Platz. Die 100 vorhandenen Nachmittagsplätze schössen dagegen am Bedarf vorbei, würden kaum nachgefragt, so Schmidt weiter. Auf dem Teilerfolg mit der neuen Kita dürfe man sich jetzt nicht ausruhen.
„Wir sehen hier keinen Abschluss“, sagte die Leiterin des Fachbereiches Bürgerdienste, Iris Freimann. Der Kita-Aktionsplan sei noch nicht beendet. Der Ausschussvorsitzende Gunter Feuerbach (CDU) unterstrich, der Plan decke nicht den vollständigen Bedarf ab. „Gerade in den Ortsteilen brauchen wir viel mehr.“
Feuerbach fragte auch nach Reinsen als Standortoption für einen Waldkindergarten. Die Verwaltung will diese Möglichkeit jetzt mit dem DRK prüfen.
veröffentlicht am 01.07.2020 | sn-online.de | Von Luisa Wellenbrock