MPS-Skulpturenpark: Über 500-mal Hilfe geleistet
Eine besondere Herausforderung stellt der am 24. Juli eröffnete und noch bis zum 4. Oktober laufende MPS-Skulpturenpark

MPS-Skulpturenpark: Über 500-mal Hilfe geleistet
Eine besondere Herausforderung stellt der am 24. Juli eröffnete und noch bis zum 4. Oktober laufende MPS-Skulpturenpark nicht nur für Organisatoren, Mitarbeiter, Markthändler und Künstler dar, sondern auch für das Deutsche Rote Kreuz.
Bückeburg Wie bei jeder Veranstaltung dieser Dimension sind auch dessen Rettungssanitäter dort grundsätzlich während der Öffnungszeiten mit einer festen Station sowie zusätzlich mehreren Fußstreifen auf dem Gelände präsent. Was sich nach den vielen Jahren Erfahrung beim Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS), beim Weihnachtszauber und der Landpartie nach reiner Routine anhört, muss allerdings in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ganz neuen Anforderungen gerecht werden.
Vom ersten Tag an gut zu tun
Gut zu tun hatten die Rettungssanitäter vom ersten Tag an: Wie DRK-Präsident Bernd Koller, Kreisbereitschaftsleiter Thomas Knolle und Einsatzleiter Matthias Voges im Rahmen eines Pressegesprächs mitteilten, wurden bis einschließlich des sechsten Veranstaltungswochenendes über 500 Hilfeleistungen erbracht.
Dass beim Skulpturenpark nicht – wie sonst bei Bückeburger Großveranstaltungen – das Bückeburger DRK, sondern der Sanitätsdienst des DRK-Kreisverbands im Einsatz ist, begründen Koller und Knolle mit der zeitlichen Länge der Veranstaltung. „Elf Wochenenden sind eben eine ganz andere Dimension als nur eines oder zwei, das würde einen einzelnen Ortsverband schlicht überfordern“, so Knolle. „Wir können dagegen über den Kreisverband auf ganz andere Ressourcen zurückgreifen.“ Organisiert wurden für den MPS-Skulpturenpark insgesamt 25 Ehrenamtliche, von denen ständig mindestens acht während der Öffnungszeiten im Einsatz sind.
Hygienekonzept für Sanitäter
Corona-bedingt hatte Thomas Knolle auch für seine Sanitärer ein vollständiges Hygienekonzept zu entwickeln. Eine weitere Herausforderung stellt die enorme Weitläufigkeit des Veranstaltungsgeländes dar. Dass die Hilfeleistungen trotz der großen Entfernungen jederzeit blitzschnell dort geleistet werden, wo sie gebraucht werden, führt Einsatzleiter Matthias Voges auf die sehr enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Skulpturenparks zurück: „Wir sind über Sprechfunk ständig verbunden, mit den MPS-Mitarbeitern ebenso wie mit den Händlern an den Ständen. Daher wissen wir sofort Bescheid, wenn irgendwo etwas anliegt.“
Zu tun gab es reichlich für die DRK-Sanitäter. Laut Matthias Voges wurden bis zum 29. August über 500 Hilfeleistungen erbracht, je nach Wetter und Stärke des Besuchs zwischen 50 und 110 an jedem Wochenende.
Unvermeidliche Wespenstiche
Vor allem die zu dieser Jahreszeit nahezu unvermeidlichen Wespenstiche mussten versorgt werden, an den besonders heißen Öffnungstagen im August aber auch viele Kreislaufprobleme sowie diverse Schnittverletzungen und Verstauchungen. Eine wirkliche Herausforderung stellte dabei die Reanimation einer Besucherin dar, die nach einem Wespenstich einen allergischen Schock erlitten hatte, und wofür die DRK-Rettungssanitäter ein ausdrückliches Lob des herbeigerufenen Notarztes erhielten. Die Patientin konnte das Klinikum nach wenigen Tagen wieder verlassen.
150 Kilogramm schwere Besucherin
Ordentlich ins Schwitzen brachte die DRK-Aktiven aber auch der Fall einer 150 Kilogramm schweren Besucherin, die aufgrund von Kreislaufproblemen rund 400 Meter bis zur DRK-Station am Hasengarten getragen werden musste. In solchen Fällen werde in Zukunft eine fahrbare Tragehilfe Abhilfe schaffen, so Bernd Koller. Weitere wirklich schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Vorfälle gab es glücklicherweise nicht.
Auszeit vom Alltagsstress
Ein großes Kompliment stellen Thomas Knolle und Bernd Koller den Besuchern des vom MPS organisierten Freizeit- und Abenteuerparks aus: Sie hätten sich zu praktisch 100 Prozent an die Abstands- und Hygiene-Regeln gehalten, „daher können sie trotz all dieser Vorschriften hier eine wohltuende Auszeit vom Alltagsstress erleben.“ Von Johannes Pietsch
veröffentlicht am 06.09.2020 | sn-online.de