Mit 23 an der Spitze
Thomas Knolle leitet DRK-Einsatzzug / Rund 170 Aktive aus sechs Ortsvereinen gehören dazu
Von Michael Werk
OBERNKIRCHEN. Wenn es darum geht, bei Großschadensereignissen und anderen Katastrophen schnell eine Vielzahl an betroffenen Menschen zu versorgen, ist der „Einsatzzug“ des Kreisverbandes Schaumburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gefragt. Nach Alarmierung durch die zentrale Rettungsleitstelle des Landkreises richtet diese Spezialeinheit dann beispielsweise Notunterkünfte mit Feldbetten her und betreut die dort untergebrachten Personen. Je nach Bedarf errichten die Einsatzkräfte auch Zelte, in denen von eigenen Rettungssanitätern Erste Hilfe geleistet wird. Ferner ist der Einsatzzug in der Lage, mittels einer mobilen Feldküche viele Hundert Menschen zu verköstigen. Stützpunkt des Einsatzzuges ist das Gebäude Bornemannstraße 1 in Obernkirchen, in dem auch der DRK-Kreisverband seinen Sitz hat.
All dies zu koordinieren und somit für einen insgesamt reibungslosen Ablauf zu sorgen, ist die Aufgabe von Thomas Knolle. Der gelernte Rettungsassistent hat seit Kurzem die ehrenamtliche Leitung des auch als „Kreisbereitschaft“ bezeichneten, rund 170 Aktive aus sechs DRK-Ortsvereinen zählenden Einsatzzuges inne – und das in einem Alter von gerade mal 23 Jahren.
„Es ist schon eine Herausforderung, aber die nehme ich gerne an“, sagt Knolle. Was ihn motiviert, dieses Ehrenamt auszuüben? Der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, sowie das Erleben der „ganz starken Kameradschaft“ innerhalb des DRK-Einsatzzuges, erklärt er; und die Möglichkeit, daran mitzuarbeiten, dass die Kreisbereitschaft unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen gut ausgestattet ist, schnell agiert und effizient genug ist.
In diesem Kontext räumt Knolle ein, dass es schon recht ungewöhnlich ist, dass er in seinem jungen Alter bereits zum Kreisbereitschaftsleiter gewählt worden ist. Auf Landesebene seien die Leiter anderer DRK-Einsatzzüge seines Wissens nach mindestens Mitte 30. Darin, dass er selbst als gerade einmal 23-Jähriger solch eine verantwortungsvolle Funktion ausübt, sieht er kein Problem: „Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert, und der Laden läuft ja auch“, bringt er es auf den Punkt.
Zudem habe er in den vergangenen zweieinhalb Jahren diverse Lehrgänge absolviert, in deren Rahmen er die für die Übernahme dieser Leitungsaufgabe erforderliche fachliche Kompetenz erworben hat. Überdies war er mehrere Monate lang zunächst nur kommissarischer Leiter der Kreisbereitschaft, bevor ihm dieses Amt im Februar offiziell übertragen wurde.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Knolle dem Deutschen Roten Kreuz auch sonst eng verbunden ist: Beruflich ist er beim DRK-Rettungsdienst in Bückeburg als Rettungsassistent tätig.