Lob für neue „Tafel“im Bahnhof
DRK –Ortsverband Rinteln meistert Kraftakt bei Flüchtlingsunterbringung

Aus: Landes-Zeitung vom 18. April 2016
Rinteln. Mit über 400 Mitgliedern ist der DRK-Ortsverband Rinteln der zweitgrößte im Landkreis Schaumburg. Damit lässt sich zwar viel bewegen, aber die Vorbereitung und der Betrieb der Flüchtlings-Notunterkunft in der ehemaligen Prince Rupert School am Wilhelm-Busch-Weg in der Nordstadt brachte die Helfer und Helferinnen fast bis an ihre Leistungsgrenzen.
Trotzdem habe der Einzug am 12. Oktober geklappt, nicht zuletzt dank des Einsatzes der Rintelner Handwerker, lobte Bernd Koller, Präsident des Kreisverbandes Schaumburg, zur Jahreshauptversammlung der Rintelner Rotkreutzler. Ein besonderes Lob verdiene auch die neue Unterbringung der Rintelner Tafel im ehemaligen Bahnhof, die im Gegensatz zum vorherigen Standort am Kollegienplatz von den Besuchern gut angenommen werde – hauptsächlich, weil die Lage außerhalb des Stadtzentrums mehr Privatsphäre bietet.Der Einsatz im Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung hat den Ortsverein zusätzlich sogar noch mit der großen Weltpolitik in Verbindung gebracht, drückte der erste Vorsitzende Matthias Voges mit seinem Jahresbericht aus. Denn es sei ein Mitglied ausgetreten, „weil er die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung nicht mittragen wollte“. Das sei traurig und ein Verhalten, das nicht dem DRK-Grundsatz von Unparteilichkeit entspreche und der Verpflichtung, allen Menschen in Not zu helfen, unabhängig von Herkunft, Religion und anderen Kriterien.Die Flüchtlingsproblematik als solche wird das Deutsche Rote Kreuz auch noch weiter beschäftigen, machte der Kreisverbandsvorsitzende klar. Es sei zwar nicht abzusehen, wie es weitergehen werde, „wir wissen aber, wie wir agieren müssen“. Auf jeden Fall hätten die Rintelner eine „Höchstleistung vollbracht, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat“. Fest stehe aber, dass das DRK sich nur für eine Übergangslösung zuständig sehe.Wie erfolgreich dieser Arbeitsbereich ist, untermauerte die zweite Vorsitzende des Ortsverbandes und Blutspende-Organisatorin, Irmtraut Exner, mit Zahlen.Zu den fünf großen Blutspenden des Jahres 2015 seien insgesamt 971 Personen gekommen (im Schnitt 194) und zu den fünf Sonderterminen 353 Personen (im Schnitt 70). Insgesamt seien im Vorjahr 1324 Blutspender registriert worden (davon 183 Erstspender).Im sei „bewusst geworden, was für einen starken und schlagkräftigen Verband wir in Schaumburg haben“, stellte sich der neue Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, Thomas Hoffmann, den Rintelner Rotkreuzlern vor. Bei dieser Gelegenheit stellte er der vorübergehenden Flüchtlingsbetreuung die voraussichtlichen Aufgaben für dieses Jahr und die nähere Zukunft vor, zu denen dauerhafte Lösungen gehören. Für 2016 sei dabei vorgesehen, die Arbeit der Tafeln im Landkreis zu optimieren. Für der Bereich Rinteln sei als großes Projekt vorgesehen, das DRK-Wohnheim von Steinbergen näher an die Innenstadt zu verlegen. „Ab 2017 werden wir die Planung anpacken“.