Großes Aufatmen
DRK-Ortsverein Rolfshagen hat neuen Vorstand und kann seine Arbeit fortsetzen
Schaumburger Nachrichten
ROLFSHAGEN. Großes Aufatmen bei der Jahresversammlung des DRK-Ortsvereins Rolfshagen: Ein neuer Vorstand ist gewählt. Der Ortsverein bleibt bestehen und kann seine Arbeit fortsetzen.
Vor drei Jahren hat die Zitterpartie um den Fortbestand des Rolfshäger Ortsvereins begonnen. Damals fand sich niemand, der den Vorsitz übernehmen wollte. Schließlich erbarmte sich Elisabeth Fischbeck. Für ein Jahr, so sagte sie damals, wäre sie bereit, Vorsitzende zu werden. In dieser Zeit sollte dann eine langfristige Lösung gefunden werden. Aus einem Jahr wurden schließlich drei, und den Durchbruch gab es auch erst nach einer Verlängerung. "Wir haben die Hauptversammlung, die sonst immer im März stattfindet, nach hinten verlegt, weil wir einfach noch mehr Zeit brauchten", erklärte Fischbeck.
Mit dieser Übergangsvorsitzenden haben die Rolfshäger großes Glück gehabt. Sie blieb nicht nur länger als geplant, sondern kämpfte mit viel persönlichem Einsatz für den Erhalt ihres Ortsvereins. Per Zeitung wurde verkündet: "Wir suchen eine neuen Vorstand." Politiker und DRK-Kreisverband wurden an einen Tisch geholt. "Es gab Gespräche mit unserem Auetaler Bürgermeister Heinz Kraschewski, mit Bernd Koller vom DRK-Kreisverband und mit Ortsvorsteher Rüdiger Teich. Alle versprachen, sich für eine Lösung einzusetzen", berichtete Fischbeck.
Als Kommunalpolitiker weiß man natürlich um die Wichtigkeit von Vereinen. Diese sind nämlich wesentlich für das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Lebensqualität auf den Dörfern. Ortsvorsteher Teich brachte es bei der Versammlung auf den Punkt: "Ein Gemeinwesen ohne Vereine, und dazu zähle ich besonders den DRK-Ortsverein Rolfshagen, wäre wie die berühmte Suppe ohne Salz."
Vor allem die Senioren haben in den vergangenen Jahren von den Angeboten des DRK-Ortsvereins profitiert. Regelmäßige Treffen bei Kaffee und Kuchen, Ausflüge und Fahrten, und die Besuche zu hohen Geburtstagen machten den Alltag von alt gewordenen Mitgliedern bunter. Darüber hinaus beteiligte man sich an vielen dörflichen Aktionen, organisierte Kleidersammlungen und Blutspenden und unterstützte mit den eingenommenen Geldern andere soziale Projekte.
Zwischenzeitlich habe es ein Angebot vom Obernkirchener Ortsverein gegeben, die Rolfshäger Mitglieder zu übernehmen, berichtete Schaumburgs DRK-Präsident Bernd Koller. "Die haben aber gleich gesagt, dass sie keine Arbeit hier im Dorf leisten könnten." Ein No-Go für die Auetaler Kommunalpolitiker und alle DRK-Ehrenamtlichen, die über Jahre das Leben in ihrem Dorf mitgestaltet hatten. Das Angebot wurde folglich abgelehnt - und die Bemühungen wurden fortgesetzt, doch noch Rolfshäger für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Schließlich kam der Erfolg. Das Ziehen an einem Strang, die vielen Gespräche, das Dranbleiben, das Klinkenputzen und die gemeinsame Überzeugungsarbeit wurden belohnt.
Erst fanden sich zwei, Karin Ick und Karin Kopczinsky, die bereit waren, als zweite Vorsitzende und als Schatzmeisterin mitzumachen. Und dann hatte diese Nachricht einen Domino-Effekt. Sie überzeugte Michael Idzinsky davon, dass sein Verein eine echte Perspektive haben könnte. Der Kandidat für den vakanten Posten des Vorsitzenden war gefunden. Und mit Valentina Jakob konnte schließlich sogar eine vierte Vorstandsanwärterin für die Aufgaben einer Vertreterin der Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie die der Schriftführerin gewonnen werden. Erleichterte Gesichter bei den zur Jahresversammlung erschienenen Mitgliedern. Da gab es kein Zögern. Der neue Vorstand wurde einstimmig gewählt.
Es sind keine leichten Aufgaben, die die neuen Hauptverantwortlichen im Ortsverein erwarten. Das Hauptproblem, nicht nur in Rolfshagen, sondern im Verband allgemein, liegt in der Überalterung seiner Mitglieder. Schon heute findet in Rolfshagen kein Kaffeetrinken im DRK-Haus mehr statt. Viele Mitglieder, die viele Jahre daran teilgenommen haben, können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kommen. Dasselbe gilt für das Angebot von Tagesfahrten. Man wird sich also in Rolfshagen Gedanken machen müssen, welche Aufgaben man zukünftig in der Dorfgemeinschaft übernehmen will und wie man neue, jüngere Mitglieder für Blutspendeaktionen und Kleidersammlungen, gewinnen kann. Deutschlandweit sei für diesen Sommer eine große Mitglieder-Werbekampagne geplant, kündigte Koller an.