Erfolgsgeschichte ohne Genehmigung
Seniorenresidenz „Rosengarten“ feiert 25-jähriges Bestehen

von Herbert Busch
Landes-Zeitung, 26.06.2017
BÜCKEBURG. Kurzweilige Begegnungen mit Verwandten, Freunden und Bekannten, ein gemeinsames Kaffeetrinken, ein Auftritt der Gesangsformation „Mélodies d’arbres“ und mehrere Redebeiträge sind die Hauptmerkmale einer Veranstaltung gewesen, mit der die Seniorenresidenz „Rosengarten“ ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert hat.
Die von Thomas Hoffmann (DRK-Kreisgeschäftsführer), Helgrit Kölling (Rosengarten-Pflegedienstleiterin) und Klaus Rohde (Hausverwalter) eingeladene Festgesellschaft hörte von Bückeburgs stellvertretendem Bürgermeister Horst Schwarze, dass er über viele persönliche Beziehungen zu der Einrichtung verfüge. „Hier leben viele Eveser“, sagte Schwarze, der zugleich Ortsbürgermeister der Großgemeinde Evesen ist. „Ich habe bis jetzt nur Gutes über den Rosengarten gehört.“
Helma Hartmann-Grolm sagte: „25 Jahre bedeuten fraglos auch eine Erfolgsgeschichte.“ Die erste stellvertretende Landrätin erinnerte daran, dass diese Geschichte vor allen Dingen Ursula Krüger geschrieben habe. Die langjährige DRK-Kreisgeschäftsführerin sei vor mehr als einem Vierteljahrhundert eine der Hauptideengeberinnen für die Realisierung des Projekts gewesen.
„Sie hat zu jener Zeit dafür gesorgt, dass beim Roten Kreuz der Mut für die Gestaltung dieser Einrichtung vorhanden war, in der jeder individuell seine Umgebung im Alter genießen kann“, rief Hartmann-Grolm in Erinnerung. Sie hoffe, dass das Haus mit seiner schönen und fröhliche Atmosphäre und seinen vielen zufriedenen Besuchern weiterhin eine Erfolgsgeschichte bleibe, erläuterte die Vertreterin von Landrat Jörg Farr, bevor sie Elke Klos (Vizepräsidentin DRK-Kreisverband) einen Scheck überreichte.
Ursula Krüger ließ die Geschichte des Vorhabens Revue passieren. Der Rosengarten sei seinerzeit landkreisweit die erste Anlage ihrer Art gewesen, führte die als Ehrengast geladene Seniorin aus. Die neue Form des betreuten Wohnens und des Lebens im Alter habe damals allerdings in Bückeburg allerhand Skepsis hervorgerufen. „Es gab viele negative Bemerkungen“, erklärte Krüger.
Im Anschluss an die Fertigstellung und den Einzug der ersten Bewohner sei das Konzept verändert, verbessert und verfeinert worden. Nach wie vor gelte indes das Prinzip des betreuten Wohnens mit einer 24-stündigen Betreuung und Versorgung.
Krüger rief darüber hinaus ins Gedächtnis, dass das Projekt seinerzeit nicht, wie vom Sozialministerium in Hannover verlangt, genehmigt worden sei. „Der Antrag auf Genehmigung wurde von uns erarbeitet und vorgelegt, aber zur Genehmigung ist es nie gekommen, weil man diese Anlage nicht einordnen konnte und auch nicht einordnen wollte“, gab die frühere Geschäftsführerin zu verstehen.
Und: „Wir haben uns immer dagegen gewehrt, als ein Heim anerkannt zu werden, weil dann ganz andere Voraussetzungen notwendig geworden wären. Jetzt haben hier viele Menschen ihren Alterswohnsitz gefunden und fühlen sich in der Gemeinschaft mit anderen Senioren wohl.“
Die Seniorenresidenz Rosengarten, die von Geschäftsführer Hoffmann und Hausverwalter Rohde gleichlautend als „Kind Krügers“ bezeichnet wurde, bietet unter der Adresse Friedrich-Bach-Straße 13 alles in allem 83 Wohnungen – 69 im 1992 errichteten Neubau und 14 in einem restaurierten früheren Bauernhaus. Die Auswahl reicht von kleinen Appartements bis zu großzügig geschnittenen Zweizimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen sind auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten: Türen ohne Schwellen, Einbauküche, behindertengerechtes Bad, Notrufanlage im Bad und im Schlafzimmer sowie ein Fahrstuhl bis ins Kellergeschoss.