Der Steuermann geht von Bord
Dieter Horstmeyer nur noch ein Jahr DRK-Chef

Aus: Schaumburger Landes Zeitung Online vom 28. April 2017
von Siegfried Klein
OBERNKIRCHEN. Der Ortsverein des Roten Kreuzes der Bergstadt steht vor einer Zäsur. Sein Vorsitzender Dieter Horstmeyer will sein Amt im nächsten Jahr aufgeben, das er seit 1976 innehat.
Aktiv ist er noch viel länger, und zwar als Gruppenführer und Bereitschaftsleiter. Völlig zu Recht ist er für seinen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. 2018 will Dieter Horstmeyer einen Schlusspunkt setzen. An der Weichenstellung für das 100-jährige Bestehen des Ortsvereins will er sich noch beteiligen, es steht 2019 an. Präsident Bernd Koller hat dazu die Unterstützung des Kreisverbandes zugesagt, der ohnehin seinen Sitz in der Bergstadt hat.
Es ist nicht zu übersehen, dass die Mitgliederzahl sowohl auf Ortsebene als auch im Landkreis Schaumburg zurückgeht. Die Aktiven werden immer älter, und junge Menschen schließen die entstehenden Lücken nicht. Diese Entwicklung lässt sich kaum stoppen, zumal immer mehr Frauen berufstätig sind und neben dem Job und der Familie kaum noch Freiraum bleibt.
So wird es immer schwerer, noch genügend Kräfte für die Bereitschaften zu finden, die bei den Einsätzen benötigt werden. Darauf wies Dieter Horstmeyer bei der Jahreshauptversammlung seines Ortsvereins im Gasthaus „Lindenhof“ hin. Immerhin kamen die beiden Obernkirchener Bereitschaften zusammen noch auf über 3000 Einsatzstunden im vergangenen Jahr. Der nur aus Frauen bestehende Sozialdienst kümmerte sich unter anderem um die vierteljährlichen Blutspenden im evangelischen Gemeindezentrum „Rote Schule“. Der Sanitätsdienst ist vor allem bei größeren Veranstaltungen gefragt. Auf deren ehrenamtlichen Einsatz können die Bürger der Bergstadt nicht verzichten. Dass es auch in Obernkirchen eine Tafel für Bedürftige gibt, ist der Initiative des DRK-Ortsvereins zu verdanken. Auch hier hat die Zahl der Nutzer dieser Hilfsaktion weiter zugenommen.
Bernd Koller dankte den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Ortsvereins für ihr Engagement. Auch die von den Ortsvereinen organisierten Kleidersammlungen hätten dazu beigetragen, Steuergelder zu sparen. Zusätzlich sind aus dem Erlös jährlich 28 000 Euro gespendet worden. Ohne diese Unterstützung wäre der Fortbestand der Tafeln im Landkreis gefährdet. Die Kleiderkammer konnte außerdem für die Flüchtlinge genutzt werden.
Koller informierte die Versammlung, dass der Kreisverband derzeit den abgerissenen alten Bauteil des Psychiatrischen Wohnheims in Steinbergen wiederaufbaue. Ende des Jahres solle das Objekt bezugsfertig sein. Es würden 28 neue Einzelzimmer entstehen. Anfang 2018 soll in Rodenberg eine neue Einrichtung für Tagespflege geschaffen werden.