Bernd Koller: "Landkreis und DRK Schaumburg waren in der Krise der Zeit voraus"
Seit März arbeiten die Mitglieder des DRK-Kreisverbandes Schaumburg fast ununterbrochen,

Bernd Koller: "Landkreis und DRK Schaumburg waren in der Krise der Zeit voraus
Seit März arbeiten die Mitglieder des DRK-Kreisverbandes Schaumburg fast ununterbrochen, um die Corona-Herausforderungen zu meistern. Lediglich für drei Wochen konnten im Zentrum keine Testungen durchgeführt werden.
Obernkirchen. Der Landkreis und das DRK Schaumburg seien in der Krisenbewältigung, so der Präsident des DRK Schaumburg, Bernd Koller, der Zeit weit voraus gewesen.
Das Engagement der Ehrenamtler der DRK-Bereitschaften veranlasste Maik Beermann, sich vor Ort zu bedanken. Der CDU-Bundestagsabgeordnete übergab dem DRK 40 Schutzanzüge, die er als Spende der taiwanesischen Vertretung in Berlin erhalten hatte. In Taiwan habe man Corona laut Beermann relativ schnell im Griff gehabt, weshalb ihm beispielsweise Masken zum Kampf gegen das Virus angeboten worden seien. Da aber insbesondere Schutzanzüge Mangelware seien, bat er um diese.
30 Tests pro Stunde
Pro Stunde können im Test-Zentrum in Obernkirchen etwa 30 Tests durchgeführt werden. DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann erklärte, zu Anfang sei noch mit Zettel und Stift gearbeitet worden, die Digitalisierung des Testverfahrens aber ermögliche die schnellen und vor allem sicheren Ergebnisse.
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„In der Anfangszeit sind die Pflegeheime fast zusammengebrochen, da Personal mit Symptomen für längere Zeit ausfiel. Aufgrund der schnellen Testergebnisse ist dies nun nicht mehr der Fall“, merkte Hoffmann an.
Zentrale Lösung im Landkreis war nötig
Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten in Schaumburg sei „unabdingbar“, so Hoffmann weiter. Erstens laufe die Abrechnung bei Reiserückkehrern und Lehrern über die jeweiligen Hausärzte, zweitens sei die Entlastung der Ärzte eine wichtige Aufgabe des DRK.
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Wenn diese zusätzlich Patienten ohne Symptome behandeln müssten, würde dies viel Zeit einnehmen, die an anderer Stelle vielleicht dringender benötigt werde. In Schaumburg gibt es derzeit drei Infektpraxen, die täglich zwei Stunden Sprechzeiten wegen Corona anbieten. Allerdings gebe es auch um die 30 Hausärzte, die sich dies nicht zutrauten. Die zentrale Lösung im Landkreis sei somit nötig gewesen.
Zusammenspiel aus Ehren- und Hauptamt
Da allerdings die Bürokratie der reibungslosen Ausführung von Tätigkeiten der Ehrenämter oftmals im Wege stehe, müsse daran dringend gearbeitet werden, meinte Beermann. Wie Hoffmann erklärte, könne man die Zeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter ja auch nicht ständig in Anspruch nehmen, irgendwann würde der Arbeitgeber streiken.
Es sei das Zusammenspiel aus Ehren- und Hauptamt, das für ein funktionierendes System wichtig sei.
DRK-Helfer bei Corona-Tests beschimpft
Ein Punkt lag Eckhard Ilsemann, der für die Verwaltung der Ortsvereine des DRK Schaumburg verantwortlich ist, noch besonders am Herzen: der Schutz der Nichtregierungsorganisationen (NGO). Diese müssten nämlich gerade in diesen Zeiten vom Staat nicht nur unterstützt, sondern auch geschützt werden.
Bei einer Demonstration in Hameln sei dies deutlich geworden. Dort seien Corona-Tests durchgeführt und DRK-Helfer beschimpft worden. Beermann verurteilte das Verhalten: Er könne es nicht nachvollziehen, dass die, die nur helfen wollten und für die Regelungen selbst nicht verantwortlich seien, angegriffen würden. „Ich finde es schrecklich, wie mit dem Ehrenamt umgegangen worden ist. Von Clara Kohlmeier
veröffentlicht am 15.10.2020 | Von Clara Kohlmeier | sn-online.de